Startschuss

 
Beim Wort "Aufschwung" erinnert mich an einen der gescheiterten Versuche, die Fahrschule zu bestehen. Ich wurde damals um den genannten Vorgang gebeten und tat alles, um dem Antragsteller gerecht zu werden. Doch die Koordination aller vier Gliedmaßen stellte sich nicht ein und es folgte das beschämende Aussteigen. Als es mir bei einem der weiteren Versuche doch gelang, das blecherne Monstrum in Bewegung zu setzen, verstand der Prüfer, dass ein fast-Fahrer hinter dem Steuer eines fahrenden Autos etwas noch viel Entsetzliches ist als derselbe hinter dem Steuer eines stehenden. Er kam zu dem Schluss, dass es ihm beim zweiten Mal zum Verhängnis werden könnte, und drückte mir die Papiere in die Hand.
 
So, ich habe gerade 537 Zeichen verschwendet und bin noch nicht einmal annähernd zum Thema der Einleitung gekommen. Dieses bezieht sich nämlich nicht darauf, dass ein Priester sich in Bewegung setzt (das ist zumindest eine gute Nachricht), sondern auf das pastorale Jahr. Im Pfarrhaus werden im September die Dinge in Bewegung kommen und sie werden ohne große Veränderungen bis Ende Juni weitergehen. Die "Aufschwungzeit" ist somit eine Gelegenheit für Anfänge und Verbesserungen. Wenn Ihnen im Leben Ihrer Gemeinde etwas fehlt, eilen Sie jetzt mit einem Vorschlag zu Ihrem Pfarrer oder zu den pastoralen Beratern. Besonders willkommen sind Ideen wie "Ich möchte für meine Nächsten die Aktivität XY durchführen und übernehme gerne die Verantwortung".
 
Neben dem Erfinden von etwas Neuem bietet sich auch die Möglichkeit, sich zu regelmäßiger Teilnahme an Aktivitäten zu verpflichten, die nach den Ferien aus dem Winterschlaf erwachen. Vorträge, Einführungen in die Schrift, biblische Stunden und Religionsunterricht für Erwachsene kehren zurück. Verschiedene Gemeinschaften erwachen. Es reicht, sich einen Überblick zu verschaffen, um dann bei etwas zu bleiben.
 
Eine Neuheit sollte der Erprobungsbetrieb von Katechese für Kinder während des Wortgottesdienstes an den Sonntagsmessen sein, damit insbesondere die kleinen Gemeindemitglieder, die noch nicht zur ersten heiligen Kommunion gegangen sind, die Zeit in der Kirche sinnvoller nutzen können. Auch auf den Kurs über die Grundlagen des Christentums sollte hingewiesen werden für diejenigen, die getauft werden möchten oder mindestens wissen möchten, woran die Christen glauben und wie sie leben. Wenn Sie jemanden in Ihrer Umgebung kennen, der sich solche Fragen stellt, zögern Sie nicht, ihn einzuladen. Die Teilnahme verpflichtet selbstverständlich niemanden zur Taufe. Drittens möchte ich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Freitagabenden zu den Jugendgemeinschaften einladen, auch die, die letztes Jahr vielleicht nicht teilnehmen konnten. Jedes Jahr bildet sich eine etwas andere Kombination aus Aktivitäten und Menschen, und es liegt auch an uns, wohin wir uns entwickeln.
 
Möge unsere Gemeinde im pastoralen Jahr einen erfolgreicheren Aufschwung erleben als der Priester einst in der Fahrschule! Möge sie nicht ins Stocken geraten und gemeinsam auf das Ziel zusteuern, das – wie könnte es anders sein – das Reich Gottes ist!
 
Štěpán Smolen